Eine Anleitung zum Erinnern von Träumen

Jeder Mensch träumt – aber nicht jeder kann sich auch erinnern. Viele Menschen sind sich nicht einmal bewusst, was für ein Schatz in unseren Träumen liegt. Möchtest du das Potential deiner Träume nutzen, musst du dich natürlich an sie erinnern können.
In diesem Artikel bekommst du Informationen zur Verbesserung deiner Fähigkeit, dich an deine Träume zu erinnern. Du bekommst Tipps und Tricks, wie du dein Traumerinnerungsvermögen trainierst.

 

Traumarbeit und Traumerinnerung

Träume zu erinnern und sie zu deuten ist faszinierend. Im Rahmen meines Psychologie Studiums habe ich vor vielen Jahren ein Referat über Traumarbeit und Traumerinnerung gehalten – und seitdem bin ich in gutem Kontakt mit meinem nächtlichen Bewusstsein. Für meine Vorbereitung auf den Vortrag habe ich über mehrere Wochen ein Traumtagebuch geführt, welches ich immer wieder nach Symbolen durchforstete und auswertete. Dadurch weiß ich heute verschiede Symbole und Bilder für mich persönlich zu deuten.

In diesem Artikel soll es aber nicht um Traumdeutung gehen, sondern erst einmal darum, wie du es schaffst, dich an deine Träume zu erinnern – denn dieser Schritt kommt noch vor der Deutung!

Wozu ist es gut, sich an Träume zu erinnern?

Träume sind eine Brücke zu deinem Unbewussten und sie helfen dir, dich besser kennen zu lernen und dich besser zu verstehen. Im Traum verarbeitet dein Gehirn alles Mögliche, womit es sich so tagsüber beschäftigt hat, dazu gehören deine tatsächlichen Erlebnisse, deine Gedanken zu verschiedenen Themen, deine Sehnsüchte, unbewusste Eindrücke und auch dir nicht bewusste Gefühle.

Wusstest du, dass Träume:

  • Vorhersagen enthalten können
  • Hinweise zu deinem seelischen Zustand oder Gesundheitszustand offenbaren können
  • unbewusste Konflikte sichtbar machen
  • dir helfen, Erfahrungen und damit verbundene Emotionen zu verarbeiten
  • kreative Lösungen für Probleme aufzeigen
  • manchmal auch Wege aufzeigen, wie du deine Ziele einfacher erreichst
  • dir helfen das tagsüber Gelernte in deinen Erfahrungsschatz zu integrieren

Wenn du dich an deine Träume erinnerst, kannst du beginnen, sie zu deuten und für Lösungsfindungen bewusst einzusetzen.

So erinnerst du dich besser an deine Träume

Wenn du diesen Text hier liest, dann hast du bereits dieses Gefühl, dass deine Träume einen Schatz enthalten, den du gerne bergen möchtest. Mit den folgenden Tipps schaffst du es, dich immer besser an deine Träume zu erinnern und die Weisheit aus ihnen zu schöpfen.

Eins noch vorneweg:

Manchmal, wenn wir besonders emotional geladen sind, wachen wir auch mal spontan aus einen Traum auf und können uns sehr gut erinnern. Aber bei den meisten Menschen erfordert die Traumerinnerung ein bisschen Übung und Hingabe. Es erfordert Disziplin und Geduld, wenn du dich mehr an deine Träume erinnern möchtest. Gib nicht auf, wenn es nach ein oder zwei Nächten „noch nicht geklappt hat“. Schaffe dir gute Voraussetzungen und dann bleibe einfach dran.

10 Schritte, damit du dich an deinen Träume erinnerst

1. Schlafumgebung

Kümmere dich um eine guten Schlafumgebung, mit allem was so dazu gehört. Das signaliert Körper, Geist und Seele:

„Hier darf ich sein. Hier darf ich loslassen. Hier kann ich mich meinen Träumen hingeben.“

  • ein sicherer Schlafplatz, den du jede Nacht nutzen kannst (also nicht ständig wechseln)
  • eine reizarme Umgebung
  • ein gemütliches Bett
  • eine schützende Bettdecke
  • Ruhe
  • genau die richtige Temperatur
  • Dunkelheit

Ein sicherer Rückzugsort entspannt dein Nervensystem. Du schaltest vom Aktivitäts- in den Regenerationsmodus. Du fühlst dich geschützt und kannst dich dem Schlaf ruhiger hingeben. Eine ruhige und sichere Schlafumgebung ermöglicht auch ein sanftes Aufwachen, in dem du leichter die Verbindung zum Traum aufnehmen kannst.

2. Guter erholsamer Schlaf

Wer gut schläft, träumt bewusster. Was du abends tust (und sogar auch tagsüber), wirkt sich direkt auf deinen Schlaf aus, z.B. solltest du auf Koffeingetränke ab mittags möglichst verzichten, da Koffein den Tiefschlaf stören kann.

Kümmere dich um einen guten Schlaf: Iss nicht zu spät, mache vor dem zu-Bett-gehen einen kleinen Spaziergang, höre ruhige Musik, übe Yoga, meditiere oder nimm ein warmes Bad. Schalte das Licht schon 2 Stunden vor dem Schlafengehen auf Dämmerung ein. Gehe gern auch täglich ca. zur gleichen Zeit ins Bett (und stehe zur ähnlichen Zeit auf).

Das alles hilft nicht nur dabei, dich zu entspannen, sondern auch, dich zu spüren und bewusst wahrzunehmen. Was natürlich sehr hilfreich ist, wenn du dich an deine Träume erinnern möchtest.

Die meisten Träume entstehen in den REM-Phasen, die besonders in späteren Schlafphasen vorkommen. Eine unruhige, zu helle oder unangenehme Schlafumgebung unterbricht diese sensiblen Zyklen – und damit natürlich auch die Möglichkeit, Träume bewusst zu erleben und sich an sie zu erinnern.

Wenn du am Abend gern Meditationen hörst, empfehle ich dir gern diese hier:

1. Mediation für Urvertrauen (Achtung: Mediation beginnt ab ca. nach 30 Sekunden) hier >>>

2. Yoga Nidra Meditation hier >>>

3. Achtsamkeitsmeditation hier >>>

Für mehr geführte Meditationen aboniere meinen YouTube Kanal hier >>> @nicole.quastprell

3. Traumtagebuch

Lege dir natürlich ein Traumtagebuch mit Stift bereit – oder ein Aufnahmegerät, wenn dir das lieber ist. Ich habe auf meinem Handy eine App dafür. Damit kann ich direkt nach dem Aufwachen (noch im Halbschlaf) alles notieren bzw. aufnehmen, woran ich mich erinnern kann.

4. Den Tag Revue passieren lassen

Wenn du im Bett liegst, lasse deinen Tag vor deinem inneren Auge Revue passieren. Warum kann das dazu beitragen, dass du dich an deine Träume besser erinnerst?

1. Wenn du gedanklich deinen Tag Revue passieren lässt, beruhigst du damit dein Nervensystem und leitest deine Gedanken sanft vom Außen in deine innere Welt über.

2. Deinen Tag bewusst chronologisch zu reflektieren aktiviert genau die Gehirnreale/Gedächtnisnetzwerke, die auch für das Erinnern von Träumen zuständig sind. So trainierst du dein Gehirn, sich auf innere Bilder, Emotionen und Gedanken zu konzentrieren – und bereitest deine Wahrnehmung so gezielt auf die nächtliche Rückschau vor. Dein Gehirn lernt es so, einer „Erinnerungskette“ zu folgen.

Warum ist das wichtig?

Weil deine Erinnerungen nicht wie ein Video einfach abgespielt werden. Im Gehirn gibt es eher ein Netz aus Assoziationen und Verknüpfungen. Träume sind häufig nicht als „ganzes Video“ abrufbar, sondern in Puzzleteilen aus Bildern, Gefühlen, Ahnungen, Bedeutungen. Durch das Üben von Erinnerungsketten – wie also z.B. der abendliche Rückblick auf deinen Tag – trainierst du dein Gehirn dahingehende, dass es aus vielen Fragmenten größere Zusammenhänge rekontruieren kann.

3. Du übst es, dich selbst aus Meta-Ebene zu betrachen. Der Tagesrückblick schult deine Fähigkeit, dich und dein eigenes Erleben bewusst zu betrachten. Ich denke, dass ein Mensch, der sich im Alltag besser wahrnimmt, auch im Traum mehr Zugang zu den Prozessen hat, die in seinem Inneren vorgehen.

4. Indem du dir deinen Tag rückblickend vergegenwärtigst, fokussierst du dich auf die Intention: „Ich achte auf das, was in mir vorgeht„. Das ist eine Art mentaler Aufwärmprozess für das Erinnern deiner Träume.

Der Tagesrückblick ist also ein bewusster Übergang vom Wachbewusstsein zum Schlaf und er aktiviert dein Erinnerungsvermögen für deine Träume.

5. Fasse den Entschluss und formuliere eine klare Absicht

Fasse den klaren Entschluss zu träumen und dass du dich an deine Träume erinnern wirst. Mache dir direkt vor dem Einschlafen bewusst, dass du das wirklich möchtest. Sage dir vor dem Einschlafen:

„Ich weiß, dass ich träumen werde – und ich werde mich an meine Träume erinnern.“

Entscheide dich auch ganz bewusst dafür, deine Träume direkt mit dem Aufwachen aufzuschreiben und stelle es dir bildlich vor, wie du deine Träume notierst.

6. Eine Richtung geben

Du kannst deine Träume auch in eine bestimmte Richtung lenken und ein Thema ins Traumfeld geben, in dem du z.B. sagt:

„Ich habe jenes Problem und ich übergebe es meinem Unterbewusstsein, damit es eine Lösung findet.“

oder du sprichst dein Unterbewusstsein direkt persönlich an:

„Liebes Unterbewusstsein, ich übergebe dir dieses mir wichtige Thema und bitte dich, heute Nacht in meinen Träumen eine super gute Lösung dafür zu finden. Danke dir!“

Wenn du deinem Unterbewusstsein vor dem Einschlafen ein Thema übergibst, dann nutzt du einen integrierten Mechanismus deiner intuitiven Intelligenz. Dein Unterbewusstsein ist immer wach – auch wenn du schläfst. Dein Unterbewusstsein arbeitet nicht mit der linearen Logik deines Wachbewusstseins, sondern kann Gedanken, Gefühle, Eindrücken, Erinnerungen, Körperzustände, sensorische Wahrnehmungen u.a. aus der Umgebung zu einem vielschichtigen Bild zusammenbringen.

Indem du deinem Unterbewusstsein ein spezielles Thema gibst, trittst du in einen aktiven Dialog mit deinem Inneren. Du lenkst deinen Fokus und stärkst die Absicht, für dich relevante Themen bevorzugt zu bearbeiten. Du nutzt die Träume als Bühne, in der dein Unterbewusstsein Bilder entstehen lassen kann, die eine Nachricht/Lösung für dich enthalten können. Deine Absicht ist dabei ein Same, der im Traum aufblühen kann.

Träume entziehen sich der rationalen Logik und deinem inneren Kritiker, deshalb liefern sie dir ehrliche, ungefilterte, echte Botschaften – oftmals jenseits von Sprache und vorgefertigten Konzepten.

Und weißt du was: Du musst die Lösung nicht einmal verstehen oder deuten können! Machmal wirkt die Lösung einfach so – eben unterbewusst. Manchmal reicht es aus, dass du deine klare Intention gesetzt hast und deinem Inneres vertraust, dass es genau die richtige Lösung für dich findet.

7. Bleibe still liegen

Wenn du aufwachst (auch mitten in der Nacht), bewege dich nicht sofort, sondern bleib für einen Moment still liegen. Träume hängen mit deiner Schlafposition zusammen und eine Drehung im Bett könnte den Faden zum Traum verblassen lassen.

Wenn du also mitten in der Nacht oder morgens aufwachst, bleibe erst einmal ganz ruhig liegen und lasse deine Augen geschlossen. Lasse die Eindrücke aus dem Traum auf dich nachwirken. Dann versuche dich zu erinnern, was du geträumt hast. Bleibe dabei entspannt.

Frage dich:

  • Was habe ich eben erlebt, gesehen, gehört?
  • Welche Bilder tauchen auf?
  • Wer war dabei?
  • Was war die Szenerie?
  • Wie fühle ich mich?
  • Was habe ich geträumt?
  • Was ist direkt vor meinem Aufwachen geschehen?

Solltest du dich beim Aufwachen doch bewegt haben, lege dich gern auch wieder in die vorherige Position zurück. Wenn du deine Traumbilder bewusst erfasst hast, schreibe sie direkt auf:

8. Schreibe es sofort auf

Schreibe direkt auf, an was du dich erinnern kannst! Auch wenn die Erinnerung noch so klein sein sollte oder im ersten Moment keinen Sinn macht – schreibe alles auf, an was du dich erinnerst: vage Bruchstücke, Bilder, Szenen, Gefühle, Personen, Gegenstände. Der Sinn erschließt sich später mit der Traumdeutung.

Wichtig: Schreibe auch die Gefühle auf, die du aus dem Traum mitnimmst. Sie geben dir wichtige Hinweise für die spätere Deutung deines Traumes.

Schreibe es wirklich sofort auf. Oft, vor allem wenn du nachts wach wirst, bist du vielleicht zu müde, um den Stift in die Hand zu nehmen. Aber an dieser Stelle ist ein bisschen Disziplin gefordert. Denn auch wenn du in dem Moment noch so sehr überzeugt bist, das Geträumte auch am Morgen noch zu wissen: Du wirst es vergessen haben. Also wirklich direkt nach dem Aufwachen aufschreiben – mache dir dazu eine kleine Lampe an. Je konsequenter du das tust, desto stärker trainierst du dein Traumerinnerungsvermögen.

9. Bleib neugierig und nimm es leicht

Gehe mit Interesse, Lockerheit und Neugier an deine Träume ran. Bleibe neugierig, ohne verbissen zu sein, denn ein selbst aufgebauter Druck oder Erwartungen werden dich blockieren. Nimm es leicht und spielerisch. Sieh jeden Traum als ein Geschenk, keine Leistung, die erbracht werden muss. Sei offen und lass dich überraschen.

10. Bleibe dran

Ich sage es noch einmal, weil es wichtig ist: Nicht aufgeben, wenn es nicht gleich beim ersten Mal funktioniert. Sei geduldig. Mache dir bewusst, dass wirklich jeder Mensch ausgiebig und mehrmals jede Nacht träumt – auch du.

Schlaf gut und träum was Schönes,

     Nicole Quast-Prell

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